Der Einsatz von Musikdatenbanken in nichtkommerziellen Freien Radios – Ansprüche, Bedarf und Funktionsweisen
Das Radio ist historisch und bis heute ein wichtiges Medium, um Musik unter die Menschen zu bringen. Auch in Freien nichtkommerziellen Radios spielt Musik eine wesentliche Rolle im Programm. Im Unterschied zu kommerziellen Radioprogrammen geht es Freien Radios dabei aber nicht um Durchhörbarkeit und eine bestimmte „Musikfarbe“, sondern darum, Diversität und Nischen hörbar zu machen. Freie Radios wollen eine Bühne für Musik und Musiker_innen bieten, die in kommerziellen Radios nicht zu hören sind und auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wenig Airplay finden.
Das Repertoire, auf das insbesondere für den automatisierten Teil des Musikprogramms zugegriffen wird, speist sich in den meisten Radios aus einer zentralen Datenbank. Das Projekt befasst sich mit der Frage, welche Funktion Musikdatenbanken in Freien Radios für das Programm erfüllen und welche Rahmenbedingungen es für ihren Einsatz braucht. Zwei Blickwinkel stehen dabei im Mittelpunkt:
- Zum einen, wie die Bestückung einer solchen Datenbank funktioniert und wie die Auswahl kuratiert wird.
- Und zum anderen, wie der Zugang dazu für die vielen ehrenamtlichen Radiomacher_innen Freier Radios organisiert werden kann.
Gemeinsam mit Vertreter_innen der Musikszene, Expert_innen und Radiomacher_innen wurde diskutiert, wie Musikdatenbanken das Profil des jeweiligen Radios beeinflussen und wie sie zur gezielten Sichtbarmachung und Förderung von lokaler und unterrepräsentierter Musik beitragen können.
Ausgangspunkt der Studie ist die Situation im Wiener Freien Radio ORANGE 94.0, analysiert werden Beispiele in Ö und anderen Ländern, die Ergebnisse sollen skalierbare Rückschlüsse für andere Freie Radios zulassen.
Präsentation der Studie und Austausch: 4. Dezember 2024, 18:00, mica – music austria, Stiftgasse 29, 1070 Wien
Die Studie gibt es hier online zum Download, die Printversion ist im Radiobüro erhältlich.
The study in English can be found in the download section below and here.
Präsentation zum Nachhören
Projektteam:
ORANGE 94.0: Johann Redl, Bernhard Staudinger, Fiona Steinert
EDUCULT: Lilian Häge, Anke Schad-Spindler
mica: Franz Hergovich, Sabine Reiter
Rückfragen zum Projekt: programmentwicklung@o94.at
Fotocredit: O-Sounds
In Kooperation mit
Gefördert aus Mitteln der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH.